Zusammenfassung

Tailoring-Kriterien und Tailoring-Guidelines für den organisations-spezifischen Satz von Standardprozessen etablieren und beibehalten

Beschreibung

Die Tailoring-Kriterien und Tailoring-Guidelines beschreiben Folgendes:

  • Wie der organisationsspezifische Satz von Standardprozessen und die Prozess-Assets der Organisation für die Erstellung definierter Prozesse eingesetzt werden
  • Welche Anforderungen durch die definierten Prozesse zwingend erfüllt werden müssen (z.B. die Teilmenge der ProzessAssets der Organisation, die für jeden definierten Prozess wesentlich sind)
  • Welche Auswahlmöglichkeiten verfügbar sind und welche Kriterien für deren Auswahl gelten
  • Welche Verfahren bei der Durchführung und Dokumentation des Prozess-Tailorings eingehalten werden müssen


 

Beispiele für Tailoring-Gründe umfassen:
  • Anpassung von Arbeitsabläufen an eine neue Produktlinie oder Arbeitsumgebung
  • Ausarbeitung von Prozessbeschreibungen, so dass die resultierenden definierten Prozesse durchgeführt werden können
  • Anpassung von Arbeitsabläufen für eine Anwendung oder Klasse ähnlicher Anwendungen


Es findet ein Kompromiss zwischen dem Tailoring und der Definition von Prozessen und einer angemessenen Einheitlichkeit in den organisationsweiten Arbeitsabläufen statt. Flexibilität ist notwendig, um auf Kontextvariablen wie Anwendungsbereiche, Kundengruppen, Kosten, Terminpläne, Qualitätsabwägungen, technische Schwierigkeiten sowie die Erfahrung der Personen, die Arbeitsabläufe umsetzen, eingehen zu können. Organisationsweite Einheitlichkeit ist erforderlich, damit Orga-nisationsstandards, -ziele, und -strategien hinreichend berücksichtigt sowie Prozessdaten und Lessons Learned gemeinsam genutzt werden können.

Tailoring ist eine entscheidende Tätigkeit, mit der Prozesse aufgrund der besonderen Bedürfnisse eines Projekts oder eines Teils der Organisation kontrolliert geändert werden können. Prozesse und Prozesselemente, die unmittelbar mit kritischen Geschäftszielen verbunden sind, sollten gewöhnlich verbindlich definiert werden. Dagegen erlauben Prozesse und Prozesselemente, die weniger kritisch sind oder die Geschäftsziele nur indirekt beeinflussen, ein größeres Maß an Tailoring.

Der Umfang des Tailorings kann auch vom Phasenmodell des Projekts, der Hinzuziehung von Lieferanten und anderen Faktoren abhängen. Die Tailoring-Kriterien und Tailoring-Guidelines erlauben unter Umständen den Einsatz eines Standardprozesses »wie vorgegeben«, ohne weiteres Tailoring.

Beispiele für Arbeitsergebnisse



  1. Tailoring-Guidelines für den organisationsspezifischen Satz von Standardprozessen


Subpraktiken



1. Auswahlkriterien und Verfahren für das Tailoring des organisationsspezifischen Satzes von Standardprozessen festlegen

 

Beispiele für Kriterien und Verfahren umfassen:
  • Kriterien für die Auswahl aus den Phasenmodellen, die von der Organisation freigegeben sind
  • Kriterien für die Auswahl von Prozesselementen aus dem organisationsspezifischen Satz von Standardprozessen
  • Verfahren für das Tailoring ausgewählter Phasenmodelle und Prozesselemente, um Prozessmerkmalen und -anforderungen gerecht zu werden
  • Verfahren zur Anpassung der üblichen Kennzahlen der Orga-nisation zum Ansprechen von Informationsbedürfnissen


 

Beispiele für das Tailoring umfassen:
  • Anpassung eines Phasenmodells
  • Kombination von Elementen unterschiedlicher Phasenmodelle
  • Anpassung von Prozesselementen
  • Ersetzung von Prozesselementen
  • Neuanordnung von Prozesselementen



2. Vorgaben für die Dokumentation definierter Prozesse festlegen



3. Verfahren zur Beantragung und Beschaffung von Ausnahmegenehmigungen bei Abweichungen gegenüber dem organisationsspezifischen Satz von Standardprozessen festlegen



4. Tailoring-Guidelines für den organisationsspezifischen Satz von Standardprozessen dokumentieren



5. Peer-Reviews für die Tailoring-Guidelines durchführen

Mehr zur Durchführung von Peer-Reviews steht im Prozessgebiet »Verifizierung (VER) (CMMI-DEV)«.



6. Die Tailoring-Guidelines bei Bedarf überarbeiten.