Zusammenfassung

Projektspezifisch definierte Prozesse des Projekts von Projektbeginn über die gesamte Lebensdauer des Projekts hinweg etablieren und beibehalten.

Beschreibung

Mehr Etablierung der Prozess-Assets und der Messablage der Organisation steht im Prozessgebiet
»Organisationsweite Prozessentwicklung (OPD) (CMMI-DEV)«.

Mehr zum Rollout von Prozess-Assets der Organisation und von Stan-dardprozessen steht im Prozessgebiet »Organisationsweite Prozessausrichtung (OPF) (CMMI-DEV)«.


Projektspezifisch definierte Prozesse bestehen aus definierten Prozessen, die ein integriertes, schlüssiges Phasenmodell für das Projekt bilden.

Die projektspezifisch definierten Prozesse sollten die vertraglichen Anforderungen, betrieblichen Bedürfnisse, Möglichkeiten und Randbedingungen erfüllen. Sie werden so entworfen, dass sie bestmöglich zu den Erfordernissen des Projekts passen.

Die projektspezifisch definierten Prozesse des Projekts beruhen auf folgenden Faktoren:
  • Stakeholder-Anforderungen
  • Zusagen
  • Prozesserfordernisse und -ziele der Organisation
  • Organisationsspezifischer Satz von Standardprozessen und Tailoring-Guidelines
  • Die Betriebsumgebung
  • Das Geschäftsumfeld


Die Etablierung der projektspezifisch definierten Prozesse zu Beginn des Projekts hilft dabei, sicherzustellen, dass Projektmitarbeiter und relevante Stakeholder eine Reihe von Tätigkeiten umsetzen, um einen ersten Satz von Anforderungen und Plänen für das Projekt effizient zu erstellen. Mit dem Fortschritt des Projekts wird die Beschreibung der projektspezifisch definierten Prozesse weiter ausgearbeitet und angepasst, um die Projektanforderungen sowie die Prozesserfordernisse und Geschäftsziele der Organisation besser erfüllen zu können. Außerdem müssen die projektspezifisch definierten Prozesse des Projekts möglicherweise angepasst werden, wenn sich der organisationsspezifische Satz von Standardprozessen ändert.

Beispiele für Arbeitsergebnisse



  1. Projektspezifisch definierte Prozesse


Subpraktiken



1. Phasenmodell aus denen auswählen, die in den ProzessAssets der Organisation zur Verfügung stehen

 

Beispiele für Projektmerkmale, die die Auswahl der Phasenmodelle beeinflussen können, umfassen:
  • Größe oder Komplexität des Projekts
  • Projektstrategie
  • Erfahrung und Vertrautheit der Mitarbeiter mit der Umsetzung des Prozesses
  • Randbedingungen wie Durchlaufzeit und akzeptables Fehlerniveau
  • Verfügbarkeit der Kunden zur Beantwortung von Fragen und für Rückmeldungen zu Inkrementen
  • Klarheit von Anforderungen
  • Kundenerwartungen




2. Standardprozesse aus dem organisationsspezifischen Satz von Standardprozessen auswählen, die den Erfordernissen des Projekts am besten gerecht werden



3. Den organisationsspezifischen Satz von Standardprozessen und andere Prozess-Assets der Organisation nach den Tailoring-Guidelines tailorn, um die projektspezifisch definierten Prozesse zu erstellen

Manchmal sind die verfügbaren Phasenmodelle und Standardprozesse zur Erfüllung der Projekterfordernisse ungeeignet. Unter solchen Umständen sollte das Projekt die Genehmigung einholen, von den Anforderungen der Organisation abweichen zu dürfen. Zu diesem Zweck gibt es Ausnahmegenehmigungen. Das Tailorn kann eine Anpassung der üblichen Kennzahlen der Organisation und die Spezifizierung weiterer Kennzahlen beinhalten, um die Informationsbedürfnisse des Projekts zu erfüllen.



4. Nach Bedarf andere Artefakte aus der Bibliothek der ProzessAssets der Organisation verwenden

 

Zu diesen Artefakten können folgende gehören:
  • Dokumente der Lessons Learned
  • Vorlagen
  • Beispieldokumente
  • Schätzmodelle



5. Die projektspezifisch definierten Prozesse dokumentieren

Die projektspezifisch definierten Prozesse umfassen alle Tätigkeiten des Projekts und seiner Schnittstellen mit den relevanten Stakeholdern.

 

Beispiele für Projekttätigkeiten umfassen:
  • Projektplanung
  • Projektverfolgung
  • Zulieferungsmanagement
  • Qualitätssicherung
  • Risikomanagement
  • Entscheidungsfindung
  • Anforderungsentwicklung
  • Anforderungsmanagement
  • Konfigurationsmanagement
  • Produktentwicklung und -unterstützung
  • Code Review
  • Ausschreibung




6. Die projektspezifisch definierten Prozesse einem Peer-Review unterziehen

Mehr zu Durchführung von Peer-Reviews steht im Prozessgebiet »Verifizierung (VER) (CMMI-DEV)«.




7. Die projektspezifisch definierten Prozesse bei Bedarf überarbeiten