IPM.SP 1.1 Projektspezifisch Definierte Prozesse Etablieren
Zusammenfassung
Projektspezifisch definierte Prozesse des Projekts von Projektbeginn über die gesamte Lebensdauer des Projekts hinweg etablieren und beibehalten.
Beschreibung
Projektspezifisch definierte Prozesse bestehen aus definierten Prozessen, die ein integriertes, schlüssiges Phasenmodell für das Projekt bilden.
Die projektspezifisch definierten Prozesse sollten die vertraglichen Anforderungen, betrieblichen Bedürfnisse, Möglichkeiten und Randbedingungen erfüllen. Sie werden so entworfen, dass sie bestmöglich zu den Erfordernissen des Projekts passen.
Die projektspezifisch definierten Prozesse des Projekts beruhen auf folgenden Faktoren:
- Stakeholder-Anforderungen
- Zusagen
- Prozesserfordernisse und -ziele der Organisation
- Organisationsspezifischer Satz von Standardprozessen und Tailoring-Guidelines
- Die Betriebsumgebung
- Das Geschäftsumfeld
Die Etablierung der projektspezifisch definierten Prozesse zu Beginn des Projekts hilft dabei, sicherzustellen, dass Projektmitarbeiter und relevante Stakeholder eine Reihe von Tätigkeiten umsetzen, um einen ersten Satz von Anforderungen und Plänen für das Projekt effizient zu erstellen. Mit dem Fortschritt des Projekts wird die Beschreibung der projektspezifisch definierten Prozesse weiter ausgearbeitet und angepasst, um die Projektanforderungen sowie die Prozesserfordernisse und Geschäftsziele der Organisation besser erfüllen zu können. Außerdem müssen die projektspezifisch definierten Prozesse des Projekts möglicherweise angepasst werden, wenn sich der organisationsspezifische Satz von Standardprozessen ändert.
Beispiele für Arbeitsergebnisse
- Projektspezifisch definierte Prozesse
Subpraktiken
1. Phasenmodell aus denen auswählen, die in den ProzessAssets der Organisation zur Verfügung stehen
- Größe oder Komplexität des Projekts
- Projektstrategie
- Erfahrung und Vertrautheit der Mitarbeiter mit der Umsetzung des Prozesses
- Randbedingungen wie Durchlaufzeit und akzeptables Fehlerniveau
- Verfügbarkeit der Kunden zur Beantwortung von Fragen und für Rückmeldungen zu Inkrementen
- Klarheit von Anforderungen
- Kundenerwartungen
2. Standardprozesse aus dem organisationsspezifischen Satz von Standardprozessen auswählen, die den Erfordernissen des Projekts am besten gerecht werden
3. Den organisationsspezifischen Satz von Standardprozessen und andere Prozess-Assets der Organisation nach den Tailoring-Guidelines tailorn, um die projektspezifisch definierten Prozesse zu erstellen
Manchmal sind die verfügbaren Phasenmodelle und Standardprozesse zur Erfüllung der Projekterfordernisse ungeeignet. Unter solchen Umständen sollte das Projekt die Genehmigung einholen, von den Anforderungen der Organisation abweichen zu dürfen. Zu diesem Zweck gibt es Ausnahmegenehmigungen. Das Tailorn kann eine Anpassung der üblichen Kennzahlen der Organisation und die Spezifizierung weiterer Kennzahlen beinhalten, um die Informationsbedürfnisse des Projekts zu erfüllen.
4. Nach Bedarf andere Artefakte aus der Bibliothek der ProzessAssets der Organisation verwenden
- Dokumente der Lessons Learned
- Vorlagen
- Beispieldokumente
- Schätzmodelle
5. Die projektspezifisch definierten Prozesse dokumentieren
Die projektspezifisch definierten Prozesse umfassen alle Tätigkeiten des Projekts und seiner Schnittstellen mit den relevanten Stakeholdern.
- Projektplanung
- Projektverfolgung
- Zulieferungsmanagement
- Qualitätssicherung
- Risikomanagement
- Entscheidungsfindung
- Anforderungsentwicklung
- Anforderungsmanagement
- Konfigurationsmanagement
- Produktentwicklung und -unterstützung
- Code Review
- Ausschreibung
6. Die projektspezifisch definierten Prozesse einem Peer-Review unterziehen
7. Die projektspezifisch definierten Prozesse bei Bedarf überarbeiten