Zusammenfassung

Die Prozessgebiete der Entwicklung umfassen die fachgebietsübergreifenden Entwicklungs- und Instandhaltungsaktivitäten.

Beschreibung

Die Prozessgebiete der Entwicklung wurden unter Verwendung einer allgemeinen Entwicklungsterminologie geschrieben, so dass sie von allen am Produktentwicklungsprozess (z.B. Softwareentwicklung oder mechanische Konstruktion) beteiligten Fachgebieten zur Prozessverbesserung eingesetzt werden können.

Die Prozessgebiete der Entwicklung integrieren auch die mit verschiedenen Fachgebieten der Entwicklung verbundenen Arbeitsabläufe in einen einzigen Produktentwicklungsprozess, was die produktorientierte Prozessverbesserungsstrategie unterstützt. Eine solche Strategie zielt nicht auf bestimmte Fachgebiete ab, sondern auf wesentliche Geschäftsziele.

Dieser Prozessansatz verhindert den Hang zur »Tunnelblick«-Mentalität. Die Prozessgebiete der Entwicklung gelten für alle Produkte und Dienstleistungen im Bereich der Entwicklung (z.B. Softund Hardwareprodukte, Dienstleistungen und Prozesse).

Die fünf Prozessgebiete der Entwicklung in CMMI-DEV sind im Folgenden aufgeführt:



Abbildung 4.5 zeigt einen Überblick der Interaktionen zwischen den fünf Prozessgebieten der Entwicklung.

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Abbildung 4.5 Prozessgebiete der Entwicklung



Das Prozessgebiet der Anforderungsentwicklung identifiziert die Kundenbedürfnisse und überträgt sie auf Produktanforderungen. Der Satz von Produktanforderungen wird analysiert, um eine grobe, konzeptionelle Lösung zu erstellen. Diese Anforderungen werden dann so zugeordnet, dass sie einen ersten Satz von Anforderungen an die Produktbestandteile festlegen.

Weitere Anforderungen, die bei der Produktdefinition helfen, werden abgeleitet und den Produktbestandteilen zugeordnet. Dieser Satz von Anforderungen an die Produkte und Produktbestandteile bietet eine eindeutige Beschreibung der Produktleistung, der Qualitätsattribute, der Designmerkmale usw. und nutzt dazu Begriffe, die der Entwickler versteht und verwendet.

Das Prozessgebiet der Anforderungsentwicklung gibt Anforderungen an das Prozessgebiet der technischen Umsetzung weiter, wo sie in Anforderungen an die Produktarchitektur, das Design der Produktbestandteile und die Produktbestandteile (z.B. Kodierung und Herstellung) umgewandelt werden. Die Anforderungen werden auch dem Prozessgebiet der Produktintegration zugeführt, wo die Produktbestandteile miteinander verbunden und Schnittstellen verifiziert werden, um zu gewährleisten, dass sie den von der Anforderungsentwicklung bereitgestellten Schnittstellenanforderungen entsprechen.

Das Prozessgebiet der technischen Umsetzung erstellt Pakete mit technischen Daten für Produktbestandteile, die vom Prozessgebiet »Produktintegration« oder »Zulieferungsmanagement« verwendet werden. Alternativlösungen werden untersucht, um das optimale Design auf der Grundlage der etablierten Kriterien auszuwählen. Diese Kriterien können sich je nach Produkt erheblich unterscheiden, was von der Art des Produkts, der Betriebsumgebung, den Leistungsanforderungen, den Unterstützungsanforderungen und den Kosten und Lieferterminen abhängt. Bei der Auswahl der endgültigen Lösung werden die spezifischen Praktiken des Prozessgebiets »Entscheidungsfindung« verwendet.

Das Prozessgebiet der technischen Umsetzung beruht auf den spezifischen Praktiken des Prozessgebiets »Verifizierung«, um Verifikationen und Peer-Reviews während des Entwurfs bis hin zur endgültigen Version durchzuführen.

Das Prozessgebiet der Verifizierung gewährleistet, dass die ausgewähltenArbeitsergebnisse mit den festgelegten Anforderungen übereinstimmen. Es wählt Arbeitsergebnisse und Verifizierungsmethoden aus, die zur Verifizierung von Arbeitsergebnissen anhand festgelegter Anforderungen herangezogen werden. Bei der Verifizierung handelt es sich im Allgemeinen um einen inkrementellen Prozess, der mit der Verifizierung von Produktbestandteilen beginnt und normalerweise mit der Verifizierung der vollständig zusammengebauten Produkte endet. Außerdem befasst sich die Verifizierung mit Peer-Reviews. Peer-Reviews sind eine bewährte Methode zur frühzeitigen Fehlerbehebung und bieten wertvolle Einblicke in die Arbeitsergebnisse und die entwickelten und nachgepflegten Produktbestandteile.

Das Prozessgebiet der Validierung gleicht Produkte mit den Bedürfnissen des Kunden ab. Die Validierung kann in der Betriebsumgebung oder in einer simulierten Betriebsumgebung durchgeführt werden. Die Koordination von Validierungsanforderungen mit dem Kunden ist ein wichtiger Teil dieses Prozessgebiets. Zum Umfang des Prozessgebiets der Validierung gehört die Validierung von Produkten, Produktbestandteilen, ausgewählten Arbeitszwischenergebnissen und Prozessen. Diese validierten Elemente erfordern häufig eine wiederholte Verifizierung und Validierung. Bei der Validierung festgestellte Probleme werden normalerweise im Prozessgebiet »Anforderungsentwicklung« oder »Technische Umsetzung« gelöst.

Das Prozessgebiet der Produktintegration umfasst die spezifischen Praktiken, die mit der Erstellung einer Integrationsstrategie, der Integration von Produktbestandteilen und der Auslieferung des Produkts an den Kunden verbunden sind.

Bei der Umsetzung des Produktintegrationsprozesses werden die spezifischen Praktiken sowohl der Verifizierung als auch die der Validierung genutzt. Die Verifizierungspraktiken überprüfen die Schnittstellen und die Schnittstellenanforderungen von Produktbestandteilen vor der Produktintegration. Die Verifizierung von Schnittstellen ist ein wichtiges Ereignis im Integrationsprozess. Bei der Produktintegration in der Betriebsumgebung werden die spezifischen Praktiken des Prozessgebiets der Validierung verwendet.

Rekursionen und Wiederholungen von Entwicklungsabläufen



Die meisten Prozessstandards lassen zwei Wege für die Anwendung von Prozessen zu. Diese beiden Möglichkeiten werden als Rekursion und Wiederholung bezeichnet.

Rekursionen treten auf, wenn ein Prozess auf aufeinanderfolgende Ebenen von Systemelementen innerhalb einer Systemstruktur angewendet wird. Die Ergebnisse einer Anwendung werden als Eingangsgröße für die nächste Ebene der Systemstruktur verwendet. Der Verifizierungsprozess soll beispielsweise auf das vollständig zusammengebaute Produkt, die Hauptproduktbestandteile und sogar Teile der Bestandteile angewendet werden. Die Tiefe des Verifizierungsprozesses von Produkten hängt ganz und gar von der Größe und der Komplexität des Endprodukts ab.

Wiederholungen erfolgen, wenn Prozesse auf derselben Systemebene wiederholt werden. Aus der Umsetzung eines Prozesses ergeben sich neue Informationen, die in einen verwandten Prozess zurückfließen. Diese Informationen werfen normalerweise Fragen auf, die vor Abschluss der Prozesse beantwortet werden müssen. Beispielsweise treten Wiederholungen höchstwahrscheinlich zwischen der Anforderungsentwicklung und der technischen Umsetzung auf. Die erneute Anwendung der Prozesse kann die aufgeworfenen Fragen beantworten. Wiederholungen können die Qualität vor der Anwendung des nächsten Prozesses sicherstellen. Entwicklungsprozesse (z.B. Anforderungsentwicklung oder Verifizierung) werden für ein Produkt wiederholt umgesetzt, um zu gewährleisten, dass sie vor der Auslieferung an den Kunden in ausreichendem Maße eingesetzt wurden. Des Weiteren werden Entwicklungsprozesse auf Bestandteile des Produkts angewendet. Einige Fragen, die sich durch Prozesse ergeben, die mit den Prozessgebieten »Verifizierung« und »Validierung« verbunden sind, lassen sich zum Beispiel durch Prozesse beantworten, die mit dem Prozessgebiet der Anforderungsentwicklung oder der Produktintegration verknüpft sind. Rekursionen und Wiederholungen dieser Prozesse ermöglichen es dem Projekt, die Qualität aller Bestandteile des Produkts vor der Auslieferung an den Kunden sicherzustellen.

Auch die Prozessgebiete des Projektmanagements können rekursiv sein, da manchmal Projekte mit anderen Projekten verschachtelt sind.

Beinhaltet

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